Wer Mitglied in einer oder mehrerer Facebook-Gruppen zum Thema Aquaristik ist, kennt die Diskussionen, die zur Düngung geführt werden. Gefühlt wird jedes Problem auf einen Mangel an Phosphat und einer zu schwachen Düngung zurück geführt. Dabei ist es nicht nur wichtig welchen Dünger du einsetzten, sondern auch wie oft du deine Aquarium Pflanzen düngen solltest.
In dem Beitrag möchte ich dir zeigen, wie oft ich dünge und warum ich das so mache.
- Kräftigt Pflanzen durch garantiert langfristige Nährstoffversorgung
- Verhindert nachhaltig gelbe, glasige Blätter
- Sattgrüne Blätter durch Förderung der Chlorophyllbildung
Welchen Dünger du zugeben solltest
Unsere Aquarium Pflanzen benötige unzählige Nährstoffe in unterschiedlichen Konzentrationen. Welche Nährstoffe das im einzelnen sind, habe ich in einem allgemeinen Beitrag zur Düngung bereits beschrieben. Besonders viel brauchen die Pflanzen von den sogenannten Makronährstoffen wie Nitrat, Phosphat und Eisen. Ein weiterer sehr wichtiger Nährstoff ist aber auch Kalium. Die ersten beiden Stoffe werden ganz oft schon durch den Fischbesatz ausreichend gebildet.
Wichtig ist bei der Auswahl des Düngers aber auch die Beleuchtung und die CO2-Zufuhr. Denn alle Nährstoffe müssen gleichmäßig vorliegen und in einfachen Gesellschaftsaquarien sind dies meistens die limitierenden Faktoren. Dann macht es auch keinen Sinn bereits ausreichend vorhandene Stoffe wir Nitrat zusätzlich zuzugeben.
Als erstes musst du demnach deine Beleuchtung prüfen. Bei unter 25 Lumen pro Liter brauchst du keine Spezialdünger. Ist dein Licht stärker solltest du als erstes eine CO2-Anlage anschaffen und dann die Werte für Eisen, Nitrat und Phosphat überprüfen und gegebenenfalls an deine Lichtmenge anpassen. Ein Basisdünger wie ProFito ist aber immer obligatorisch. Hier sind schon kleinere Mengen Eisen und Kalium enthalten.
Aquarium Pflanzen düngen nach Dosierempfehlung
Vor allem solche Basisdünger sollen einfach zu nutzen sein und ein möglichst breites Spektrum abbilden. Es macht keinen Sinn die unzähligen Nährstoffe nachzumessen, die in diesen Produkten enthalten sind. Auch, weil die Dosis recht gering ist um auch einfacheren Aquarien nicht zu schaden.
Für diese Produkte wird deshalb auf der Flasche eine Dosierempfehlung angegeben. Bitte halte dich an diese Empfehlung und versuche nicht einzelne Werte bis auf eine Konzentration anzuheben, die du im Internet gefunden hast.
Denn viele der enthaltenen Nährstoffe sind Mikronährstoffe die wir weder messen noch über Spezialdünger zuführen. Die “messbaren” Werte wie Eisen oder Nitrat musst du bei Bedarf über einen Spezialdünger zusätzlich düngen. Versuchst du mit ProFito einen Eisenwert von 0,2 mg/l einzustellen, wirst du viele Mikronährstoffe überdüngen.
- Biologische Freisetzung von CO2 bis zu einer Woche
- Aquarienpflanzen entwickeln sich kräftiger und gesünder
- Einfache Anwendung ohne weitere Hilfsmittel
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Die Werte gezielt anheben
Wie jetzt schon oft angedeutet, kann man aber nicht so pauschal sagen, wie viel Eisen, Nitrat und Phosphat du jetzt düngen solltest. Auch auf den Flaschen schreiben die Hersteller keine Mengenempfehlung. Dafür steht da, um wie viel mg/l der betreffende Wert bei einer bestimmten Zugabemenge erhöht wird.
Die Anwendung dieser Produkte setzt also zwei Dinge voraus:
- Du musst wissen, wie die aktuelle Konzentration in deinem Becken ist
- Und du musst wissen, auf welche Konzentration du den Wert anheben willst.
Aquarium Pflanzen düngen mit Präparaten für Einzelnährstoffe erfordert also etwas Fingerspitzengefühl. So lange du dein Becken nicht in- und auswendig kennst, solltest du also jedes mal die betreffenden Werte nachmessen bevor du düngst. Aufgrund dieses Ausgangswertes kannst du den Wert dann gezielt anheben.
Wöchentliche Düngung oder nach Bedarf
Und zwar solltest du immer wöchentlich düngen, oder? Zumindest liest man das in den Facebook Gruppen. Wenn du mich fragst, ist das totaler Quatsch. Gerade bei Eisendüngern liest man das zwar häufig, dabei handelt es sich aber eigentlich nur um Werbung.
Denn die Produkte bei denen das geht enthalten Chelatoren, die dafür sorgen, dass das Eisen über eine Woche im Aquarium stabil bleibt und nicht oxidiert. Aber nur weil es geht, musst du es nicht machen.
Die Theorie zur täglichen Düngung
Denn wenn du nur wöchentlich düngst, haben deine Pflanzen auch eine ganze Woche Zeit, die Nährstoffe zu verbrauchen. Je nach Bedarf deiner Pflanzen kann es sein, dass die Pflanzen in dieser Zeit auch alles verbrauchen. Dann fällt der Wert auf Null. Oder die Werte am Anfang der Woche sind viel zu hoch.
Bei dieser Stoßdüngung erzeugt man eine Nährstoffversorgung, die einem Sägeprofil ähnelt. Je kürzer die Düngeintervalle sind, desto flacher wird dieses Profil und desto näher kann man am Optimalwert bleiben.
Je größer der Bedarf deiner Pflanzen ist, desto häufiger solltest du also düngen. Außerdem gibt es einige Dünger die nicht im Aquarium gespeichert werden können und deshalb kontinuierlich zugegeben werden müssen. Das sind zum Beispiel Tagesdünger wie Dennerle Carbo Elixier oder auch CO2, das konstant über den ganzen Tag zugegeben werden muss.
So dünge ich meine Pflanzschale
Die Pflanzen in meiner Schale sind noch recht jung und klein und verbrauchen daher noch nicht so viel Nährstoffe. Deshalb reicht es für mich derzeit aus, zwei mal pro Woche zu düngen. Wenn die Pflanzen größer werden und die Nährstoffe schneller verbraucht werden, werde ich den Intervall noch weiter verkürzen.
Als Indikator nutze ich den Fe-Wert. Hier liegt mein Zielwert bei 0,3 mg/l. Nach etwa drei Tagen ist er wieder auf 0,1 abgefallen und ich hebe ihn wieder an. Den NPK-Booster gebe ich dann am Folgetag zu, um den Nitratwert auf etwa 25 mg/l anzuheben.
Dabei folge ich vielen Empfehlungen die sagen, dass Eisen und Phosphat nie zusammen gedüngt werden sollen. Diese Regel ist darin begründet, dass Eisen und Phosphat zu Eisenphosphaten reagieren und ausfällen. Die Stoffe stehen dann nicht mehr für die Pflanzen zur Verfügung.
Da die Eisendünger aber wie oben beschrieben heute meistens stabilisiert sind, trifft das eigentlich nicht mehr zu. Aber sicher ist sicher.
Aquarium Pflanzen düngen ist absolut individuell
Es ist auf jeden Fall absolut nicht möglich, pauschal eine Düngeempfehlung zu geben. Aquarium Pflanzen düngen geht in jedem Becken anders. Und auch Facebook Gruppen können diese Antwort nicht pauschal beantworten.
Denn auch hier ist mir aufgefallen, dass zwar Werte wie Eisen, Nitrat, Phosphat und Kalium abgefragt werden, die viel wichtigeren Faktoren Licht und CO2 sind aber den meisten egal. Das ist fatal, denn diese sind meistens der limitierende Faktor. Warum das so wichtig ist, beschreibe ich demnächst in einem gesonderten Beitrag zum Liebig’schen Minimumgesetz.
Meine konkrete Empfehlungen ist es, dass du dir entsprechend deiner Beleuchtungsstärke Zielwerte für Eisen, Nitrat, Phosphat und vielleicht sogar auch Kalium setzt und diese Werte eine Zeitlang überwachst. Je schneller du dich von diesen Zielwerten entfernst, desto häufiger solltest du düngen. Ein guter Zeitpunkt dafür ist auch immer nach dem Wasserwechsel.
*Letzte Aktualisierung am 29.03.2023 um 12:36 Uhr Bei diesen Links handelt es sich um bezahlte Werbung.
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