Diskus – Diskusfische

Diskusfisch - Diskus
Diskusfisch - Diskus

Eckdaten zum Diskus

Systematik

  • Lateinischer Name: Symphysodon discus Heckel, 1840
  • Handelsname: Heckel-Diskus
  • Ordnung: Cichliformes (Buntbarsche)
  • Familie: Cichlidae (Buntbarschartige)
  • Gattung: Symphysodon (Diskusfische)
  • Herkunft: Mündung des Rio Negro, unterer Rio Abacaxis, unterer Rio Trombetas (Amazonasbecken), Südamerika
  • Größe in cm: 13,5 bis 15,0 (adulte Wildfänge)

Aquariengröße

  • Länge x Breite x Höhe (in cm): 150 x 50 x 60
  • Inhalt: 450 Liter

Wasserwerte

  • Temperatur: 26 bis 30 °C
  • PH: 5,0 bis 6,5
  • GH: 3 bis 9 °dGH
  • KH: 2 bis 5 °dKH

Verhalten und Besatz

  • Vorzugsbereich: Mittlere Wasserzone
  • Futter: Lebend-, Frost- und hochwertiges Trockenfutter (Diskus-Pellets)
  • Verhalten: gesellig lebender Gruppenfisch
  • Anzahl: Gruppengröße von mindestens acht Exemplaren empfohlen
  • Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
  • Vergesellschaftung mit Garnelen: Nein
  • Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene

Grundinfos zum Diskus

© Bergadder – Pixabay.com

Der Heckel-Diskus und sein Erscheinungsbild

Namensgebend für die Bezeichnung Diskusbuntbarsch ist die Diskusscheibe. Dieses Sportgerät bezeichnet eine Scheibe mit kreisförmigem Querschnitt. Damit sind die Fische treffend bezeichnet: Die Arten der Gattung Symphysodon weisen eine seitlich stark zusammengedrückte Körperform auf. Dabei haben sie im Gegensatz zu den Buntbarschen der Gattung Pterophyllum, den Segelflossern oder Skalaren keine verlängerten Flossen. Ohne hohe Rücken- und Afterflosse und ohne die lang ausgezogenen paarigen Bauchflossen erscheint der Diskus optisch als hochkant stehende Scheibe.

Der Heckel-Diskus unterscheidet sich von den anderen Arten der Diskusbuntbarsche durch eine nochmals kreisförmigere erscheinende Körperform. Sehr deutlich ausgeprägt ist die mittlere Körperbinde, ein auffälliger dunkelbrauner vertikale Streifen, der sich am Beginn der hinteren Körperhälfte von der Rücken- bis zur Afterflosse erstreckt. Der Heckel-Diskus ist somit am einfachsten durch den typischen Heckel-Balken von den anderen beiden Arten zu unterscheiden. Als auffälliges Merkmal weisen adulte Exemplare ein bläuliches, hervorstehendes Wellenlinienmuster an den Seiten des Körpers.

Der Heckel-Diskus und seine systematische Stellung innerhalb der Diskusbuntbarsche

Der Heckel-Diskus ist die erste Dis­kus­buntbarschart, die wissenschaftlich beschrie­ben wurde. Johann Jakob Heckel nahm die Beschreibung Anhand eines einzigen Exemplars vor, die er aus einer Sammlung von Johann Natterer erhielt, die ihm zur Bearbeitung überlassen wurde. Nach derzeitiger wissenschaftlicher Erkenntnis besteht die Gattung Symphysodon aus drei Arten:

  • Symphysodon discus Heckel, 1840
  • Symphysodon aequifasciatus Pellegrin, 1904
  • Symphysodon tarzoo Lyons, 1959

Der Heckel-Diskus weist keine Unterarten auf. Die früher gebräuchliche Bezeichnung Symphysodon discus willischwartzi Burgess 1981 wurde ins Synonym gesetzt und ist somit nicht mehr gültig. Da sich die drei Arten nicht durch körperliche Merkmale, sondern ausschließlich durch Färbung und Zeichnung unterscheiden lassen, wird diskutiert, dass die Gattung der Diskusbuntbarsche nur aus einer Art mit drei Unterarten besteht.

Der Heckel-Diskus und sein Lebensraum

Diskusfische finden sich weit verbreitet im Einzugsbereich des Amazonas, kommen im Amazonas selbst jedoch nicht vor. Der Schwerpunkt der Verbreitung des Heckel-Diskus liegt geographisch im Bereich des westlichen Guayana-Schilds sowie des westlichen Brasilianischen Schilds. Der Fundort von S. discus ist hierbei den Schwarzwasser führenden Nebenflüsse der großen Ströme. Während der Heckel-Diskus nur Schwarzwasserflüsse besiedelt, bevorzugen die beiden anderen Diskusarten Klarwasserflüsse. In Weißwasserflüssen wie der Amazonas kommen keine Diskusbuntbarsche vor.

Namensgebend für Schwarzwasserflüsse ist deren dunkle Färbung, die an Kaffee erinnert. Als langsam fließender Kanal wird hierbei bewaldetes Überschwemmungsgebiet durchflossen. Die geringe Fließgeschwindigkeit begünstigt dabei die Auswaschung von Tanninen und Huminsäuren, die aus dem Zerfall der Vegetation entstehen. Hierdurch kommt es zu dunkel gefärbten, dabei aber transparentem Wasser mit einem pH-Wert im deutlich sauren Bereich. Damit bewohnt der Heckel-Diskus einen besonders lebensfeindlichen Biotop, dessen Nahrungskette überwiegend aus dem sich zersetzenden Pflanzenmaterial aufbaut.

Der Heckel-Diskus und mögliche Hybriden

Echte Hybriden des Heckel-Diskus (Kreuzungen von S. discus mit S. aequifasciatus) sind in der Zucht nicht häufig anzutreffen. Treten Hybriden auf, sind diese überwiegend unfruchtbar. Aus asiatischer Zucht stammende Fische, die als Heckel-Diskus bezeichnet werden, sind Kreuzungen von Heckel-Diskus mit den Farbvarianten Brauner oder Blauer Diskus.

Nachzucht

Die Zucht von Diskusfischen ist für viele Halter ein Höhepunkt, der bei der Zucht anderer Arten nicht erreicht werden kann. Dies gilt erst recht für den seltener gehaltenen und gezüchteten Heckel-Diskus. Voraussetzung ist auch hier die Auswahl der Zuchtpaare. Der beste Weg zu einem Zuchtpaar ist, aus einer Gruppe von acht Diskusfischen abzuwarten, wie sie sich auf natürliche Weise paaren lassen. Es gibt viele Anzeichen dafür, dass sie sich paaren, sie werden viel Zeit miteinander verbringen, rütteln und Scheinkämpfe wie maulzerren miteinander austragen. Das künftige Paar beginnt dann, einen bestimmten Teil des Beckens zu verteidigen und ihn für sich zu beanspruchen, während der Rest der Fische auf die andere Seite umziehen muss.

Wenn feststeht, dass ein Paar vorhanden ist, ist es an der Zeit, ein Zuchtbecken einzurichten. Pro Zuchtpaar werden mindestens drei Becken benötigt. Zusätzlich zu den bekannten Zuchtbecken sind ein Aufzuchtbecken für die Jungfische und ein Regenerationsbecken erforderlich. Ein Zuchtbecken für den Heckel-Diskus muss voluminöser sein als bei den anderen Arten gewohnt. Die Verwendung eines Diskuswürfel wird das Vorhaben scheitern lassen. Die Mühe wird allerdings mit dem wunderbaren Erlebnis belohnt, zu beobachten, wie die Jungfische von ihren Eltern ernährt werden.

Vergesellschaftung

Ideal zur Vergesellschaftung mit dem Heckel-Diskus sind Salmler wie Kardinalsalmler oder Glühlichtsalmler. Panzerwelse als bodenorientierte Fische sollten ebenfalls nicht fehlen. Die genannten Beifische gewährleisten, dass die eher trägen Diskusfische bei der Fütterung nicht zu kurz kommen.

Sonstige Fragen

Der Blaukopfheckel

Blaukopfheckel sind ausgewählte Wildfänge mit einem auffällig flächig blau gefärbten Kiemendeckel. So stammt der „Blue Head Tumbira“ aus einer Region am Rio Negro.

Der „Heckel Cross“

Im Handel werden Wildfänge mit der Bezeichnung „Heckel Cross“ angeboten. Diese stammen von den Oberläufen des Rio Nhamundá und des Rio Jatapu. Diese sind keine Heckel-Kreu­zungen, sondern geographische Varianten, die optisch in gewisser Weise eine Kreuzung vermuteten lassen, aber dennoch nichts mit einem Heckel-Diskus zu tun haben.

*Letzte Aktualisierung am 29.03.2023 um 12:47 Uhr Bei diesen Links handelt es sich um bezahlte Werbung.

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