Schon kurz nach dem Einstieg in die Aquaristik kommen viele Aquarianer mit dem Erbsenkugelfisch in Kontakt. Nämlich dann, wenn sich die erste Schneckenplage breit gemacht hat. Oft kommt dann der Ratschlag die kleinen Schneckenfresser einzusetzen. Die Schnecken wird man so bestimmt los. Aber dem kleinen quirligen Fisch wird das nicht gerecht. Denn der hat einen sehr interessanten und fordernden Charakter. In dem Beitrag erfährst du die richtigen Gründe dich für den indischen Zwergkugelfisch zu entscheiden.
Es gibt viele verschiedene Kugelfische
Kugelfische sind auf der Welt weit verbreitet und kommt eigentlich in allen Tropischen Gewässern vor. So vielfältig das Verbreitungsgebiet ist, so umfangreich sind auch die bekannten Arten. Insgesamt sind etwa 200 Arten bekannt, die teilweise bis zu 1,2 Meter groß werden können. Derart große Arten sind für ein Aquarium natürlich absolut ungeeignet. Außerdem leben die meisten Arten auch im Meerwasser oder im Brackwasser. Die Familie der Kugelfischartigen wird auf Latein übrigens Tetraodontidae genannt. Das bedeutet soviel wie “Vierzähner”.
Im Süßwasseraquarium hat sich vor allem eine Art durchgesetzt: Der Erbsenkugelfisch Carinotetraodon travancoricus. Bei diesem Tier handelt es sich um einen sehr klein bleibenden Fisch. Aufgrund seiner geringen Größe und seiner Herkunft wird er auch gerne Zwergkugelfisch, Indischer Kugelfisch oder Indischer Zwergkugelfisch genannt. Als Mitglied der Gattung Carinotetraodon ist er wie auch seine Verwandten ein reiner Süßwasserfisch.
Herkunft des Erbsenkugelfisch
Da der Erbsenkugelfisch auch Indischer Kugelfisch genannt wird, liegt die Vermutung nahe, dass er aus dieser Region in Südasien stammt. Wen du das auch vermutet hast, liegst du damit genau richtig. Die Heimat des Zwergkugelfisches liegt in Indien und Sri Lanka, wo er in stehenden Gewässern lebt. Da er nur sehr langsam schwimmen kann, bevorzugt er verkrautete Tümpel, in denen er von keiner Strömung mitgerissen und sich vor Feinden verstecken kann. Das Hauptverbreitungsgebiet ist der Pamba, Vembanad und Chalakkudy.
Steckbrief des Erbsenkugelfisch
Den Indischen Zwergkugelfisch zu beschreiben ist Mal etwas ganz anderes. Denn auch der Fisch ist kaum mit anderen Arten zu vergleichen. Er ist mit einer Endgröße von gut zwei Zentimetern ein sehr klein bleibendes Tier. Dieser Eindruck wird durch die gedrungenen Körperform noch unterstützt. Der Körper ist sehr kompakt und hat eine hellgrüne bis gelbe Farbe. Darauf befindet sich eine markante, dunkle Zeichnung, die man am besten als Punkte beschreiben könnte.
Es gibt niemanden, der den Erbsenkugelfisch nicht mag. Das liegt vor allem an seinen weit zurück liegenden Brustflossen. Während die Rückenflosse und die Schwanzflosse nur stabilisierend wirken, nutzt der Zwergkugelfisch hauptsächlich diese Brustflossen zur Fortbewegung. Das sorgt nicht nur für die charakteristische Propellerbewegung, sondern auch dafür, dass sich das Tier in alle Richtungen bewegen kann. Auch rückwärts. Neben dieser besonderen Art der Fortbewegung stechen aber auch die hervorstehenden Augen und das kleine Maul ins Auge. Damit sieht der Erbsenkugelfisch einfach nur süß aus.
Hast du schon Mal einen Erbsenkugelfisch aufgeblasen gesehen? Kugelfische haben die Möglichkeit Wasser in eine Erweiterung des Magens zu pumpen. Das hilft ihnen auf drei Arten sich gegen Fressfeinde zu verteidigen:
- Das sieht bedrohlich aus
- Die zurück gebildeten Schuppen stellen sich so zu Stacheln auf
- Der Räuber wird sich wohl an der dicken Kugel verschlucken
Aber dieses Aufpumpen ist sehr anstrengend und purer Stress für das Tier. Außerdem kann es das Wasser nur sehr schwer wieder los werden. Deshalb kommt dieses Verhalten nur in sehr bedrohlichen Situationen vor. Im Aquarium also ehr nicht.
Besonderheiten bei der Haltung des Erbsenkugelfisch
Wenn du selber Erbsenkugelfische halten willst, hast du dich für ein tolles, sehr interessantes Tier entschieden. Und tatsächlich ist die Haltung gar nicht so schwer, wie man immer denkt. Aufgrund der geringen Größe kann der Zwergkugelfisch schon in kleineren Aquarien gehalten werden. Das es sich um einen schlechten Schwimmer handelt, unterstützt das noch. Die gängigen Quellen reden von einer Beckengröße ab 54 Liter. Bei einer guten Strukturierung kann ich das bestätigen. Auch, wenn der Erbsenkugelfisch in Gruppen von mindestens fünf Tieren gehalten werden sollte.
Die Erbsenkugelfisch Haltung ist also doch ehr unproblematisch. Du solltest dein Becken aber in Anlehnung an das Habitat in Indien / Sri Lanka einrichten. Insbesondere solltest du Strömung vermeiden und viele Rückzugsmöglichkeiten bieten. Dichte Pflanzen eignen sich nicht nur am besten, das sieht auch toll aus.
In dem Dickicht können sich einzelne Tiere verstecken und zurück ziehen. Das ist wichtig, da die Art etwas zu innerartlicher Aggressivität neigt. In der Regel handelt es sich nur um harmlose Rangeleien. Dennoch sind Rückzugsorte wichtig und durch eine große Gruppe von zehn oder mehr Tieren können Spannungen verteilt werden.
Was du auf jeden Fall vor der Anschaffung berücksichtigen solltest ist, dass es sich beim Erbsenkugelfisch um einen Nahrungsspezialisten handelt. Er lebt nicht nur rein karnivor, sondern ist auch hierbei noch recht wählerisch. Auch wenn der Zwergkugelfisch gerne mit roten Mückenlarven gefüttert wird, kommst du um Schnecken nicht herum. In Summe solltest du deinen Tieren eine abwechslungsreiche und aufregende Nahrung aus Lebendfutter zur Verfügung stellen können. Ein kleines Becken was du nur zur Schneckenzucht nutzt kann nicht schaden.
Erbsenkugelfisch und Garnelen vergesellschaften
In seinem natürlichen Habitat frisst der Zwergkugelfisch Mückenlarven, Schnecken und kleine Krebstiere. Er hat sich mit seinem schnabelartigem Maul fast schon darauf spezialisiert Exoskelette zu knacken. Exoskelette wie die von Garnelen. Bei der Erbsenkugelfisch Vergesellschaftung solltest du das also nicht mit Zwerggarelen tun. Die haben die kleinen Erbsen zum fressen gern.
Wenn du deine Erbsenkugelfische nicht alleine halten möchtest, solltest du auf kleine Bärblinge* zurück greifen. Diese Arten sind schnell genug um dem Kugelfisch aus dem Weg zu gehen, und friedlich genug ihn selbst in Ruhe zu lassen. Ich selbst finde Zwergkugelfische auch in der Gesellschaft von Zwergpanzerwelsen* gut aufgehoben. Die sind robust genug um den Kugelfischen nicht zum Opfer zu fallen. Sie halten sich ja auch am Beckenboden auf, weshalb es keine Revierstreitigkeiten gibt. Und auch die Größe passt gut zu den Erbsenkugelfischen.
So geht die Zucht
Willst du Erbsenkugelfische züchten, müssen diese vor allem gut gefüttert werden. Wenn du dann noch die Wassertemperatur um ein paar Grad erhöhst, legen die Tiere ihren Leich bereitwillig ab. Dazu nutzen Sie bevorzugt feingliedrige Pflanzen wie Moose.
Allerdings sind Zwergkugelfische Nesträuber und die gut einen Millimeter großen Eier überstehen im Schaubecken kaum die nötigen sieben bis neun Tage. Daher solltest du für eine erfolgreiche Zucht das Gelege von den adulten Tieren trennen. Ein paar Tage nach dem Schlüpf verlangen die Larven das erste Lebendfutter. Üblich für die kleinsten unter unseren Schützlingen sind auch hier Nauplien.
Ist der Erbsenkugelfisch dein Fisch?
Der Erbsenkugelfisch ist dein Fisch, wenn du einfach mal etwas anderes haben möchtest. Vorausgesetzt, du kannst ihm ein kleines, verkrautetes Becken von mindestens 54 Liter bieten und hast die Möglichkeit regelmäßig und abwechslungsreich Lebendfutter zu geben. Denn das ist die größte Herausforderung beim Zwergkugelfisch. Die kleinen Fressmaschinen haben immer Hunger und geben sich nicht mit Trockenfutter zufrieden.
Wenn du diese Kleinigkeiten erfüllst, wirst du aber viel Spaß mit dem Indischen Zwergkugelfisch haben. Auch wenn Kugelfische grundsätzlich ehr scheu sind, dieser kleine Vertreter weiß wer ihn füttert und ist jedes Mal aufs neue von dir begeistert wenn du ans Aquarium kommst.
Erbsenkugelfisch kaufen kannst du übrigens am besten bei meinem Partner Garnelio. Auch der Lebendversand mit GO Expresslogistik funktioniert sehr gut. Ich habe es ausprobiert.
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